Die ersten Tage sind vorbei und es wird Zeit einmal die ersten Eindrück festzuhalten. Accra ist in jeder Hinsicht ein richtiges Moloch, in dem der Verkehr ständig zum Erliegen kommt, ein wahnsinniger Troubel herrscht und man an jeder Ecke kleine Verkaufsstände findet, die einem so alles anbieten, was man zum Leben braucht. Die morgentliche Fahrt zur Arbeit ist daher schon ein kleines Abenteuer für sich. Hineingezwängt in ausrangierte Kleinbusse (Trotros), die in Ghana an jeder Ecke zu finden sind und neben den etwas teureren Taxis das einzig öffentliche Verkehrsmittel darstellen, braucht es allein eine dreiviertel Stunde um ein paar Kilometer hin zum Arbeitsplatz zurückzulegen. Dafür sind sie aber sehr billig und vielmehr Spaß als alleine im Taxi macht es sowieso! Allerdings scheint es kein einheitliches Netz zu geben nachdem die Trotros verkehren, sodass man höllisch aufpassen muss, um unter den Tausenden, die vorbeifahren das für einen Passende herauszufinden. Bisher bin ich froh, dass mich eine Praktikantin begleitet, die das System scheinbar durchschaut hat, was bei mir wohl noch ein paar Tage dauern wird.
Wenn man denkt, die Stadt hat besonders tagsüber ihre aktive Zeit, so täuscht man sich. Sobald es dunkel wird (und das ist früh in Ghana) fängt die Party auf den Straßen erst richtig an. Alle versammeln sich vor ihren Häusern und gehen ihren Geschäften nach, Unterhalten sich lautstark mit ihren Nachbarn oder genießen einfach das Leben. Trotz aller Warnungen habe ich gestern eine Ananass bei einer Straßenhändlerin gekauft und stelle fest das ich immer noch am Leben bin! Apropos Essen; nach drei Tagen gewöhne ich mich immer mehr an die scharfe Küche. Plantain, Yam oder RedRed sind alles Dinge die es so bei uns nicht zu kaufen gibt, aber richtig lecker schmecken. Bisher habe ich das Essen auch ganz gut vertragen, wobei ich dann doch meistens die weniger scharfe Version bevorzugt habe (für deutsche Verhältnisse aber immer noch heftig).
Wenn Ghanaer eines sind, dann stets sehr sehr freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. Es wird fast schon als beleidigend empfunden, wenn man die Hilfe ab und zu ausschlagen muss. Auch trifft man kaum Leute die einen anbetteln oder den Anschein erwecken einen ausnehmen zu wollen. Kriminalität, obwohl diese auch hier die letzten Jahre vermehrt zugenommen hat, ist weitesgehend nicht zu bemerken, weshalb ich mich sehr sicher und wohl fühle. Sollte ich dann doch einmal Fragen oder Ähnliches haben, wende ich mich einfach an die zahlreichen Praktikanten die sich über die ganze Stadt verteilen.
Richard |
Am Wochenende geht es dann (so scheint es im Moment) das erste Mal ins Inland, Richtung Volta Region. Ich bin gespannt, was mich erwartet...
African Cashew Initiative, Accra |
Trotro |
Trotro |
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