Montag, 1. November 2010

Arbeiten in Ghana - Wenchi Workshop


"Thank you for helping us and bringing these new things to Ghana"! So wurden ich und mein Kollege Wayne Tilton von den US Peacecorps letzten Donnerstag verabschiedet. Vorrausgegangen war ein 8 Stündiger Workshopmarathon zu "mobile phone support at cashew buying stations" der den anwesenden Farmern einen gänzlich neuen Eindruck der technischen Möglichkeiten im Bereich ihrer täglichen Arbeit verschafft hat. Da man in Ghana Pünktlichkeit keinen all zu großen Stellenwert beizumessen scheint, konnte der Workshop erst mit einer Stunde Verspätung starten und als ob das nicht schon genug aufgehalten hätte, musste der gesamte Inhalt auch noch in Twi übersetzt werden. Natürlich hatte man uns gesagt, die Farmer sind des Englischen mächtig, aber man konnte den Gesichtern bereits nach kurzer Zeit ansehen, dass Sie, wenn überhaupt, meinen Namen ansonsten aber herrzlich wenig verstanden haben ! Nichts desto trotz bin ich aber davon überzeugt, dass die Botschaft von Verantwortung und Teilhabe an einem großen Projekt, am Ende angekommen ist und die Farmer zumindest in Hinblick auf das kostenlose Essen einen außergewöhnlichen Tag hatten.

Auf dem Weg zurück nach Accra hab ich dann das Wochenende in Kumasi verbracht. Genau wie Accra ist Kumasi ein Ort von Chaos, Dreck und jeder Menge verrückter Ghanaer. Ich hatte mich mit Selina einer Freundin aus Waldkirch verabredet, die seit letztem Mittwoch für 6 Monate das Abenteuer Ghana sucht und sich als Lehrerin versuchen wird. Im Vergleich zu den Wochen davor war es mal wieder richtig angenehm an einem Ort zu sein an dem man sich nicht wie der einzige Obroni vorkommt.
Wenn man nach Kumasi fährt, sollte man sich auf keinen Fall den Markt entgehen lassen. Einfach der pure Wahnsinn! Mit Ausmaßen eines eigenen Stadtteils hat man das Gefühl in einer ganz eigenen Welt unterwegs zu sein. Das Licht wird langsam weniger, die Geräusche werden immer intensiver und in der Luft liegt der Geruch von Fleisch, Gewürzen und Morast. Aufgeteilt in verschieden Bereiche begegnet man auf engstem Raum Scheidern, Metzgern, Viehhändlern und vielen anderen Berufssparten. Nach 2 Stunden war meine Energie aber absolut aufgebraucht und ich hatte keine Kraft mehr auch dem tausendsten Händler seine Schweinshaxen oder Perlenketten auszuschlagen. Leider konnte ich kaum Bilder machen, da meine Kamera immer wenn ich die sie rausholen wollte für ganz schlechte Laune Seitens der Händler sorgte.

Jetzt bin ich nun wieder in Accra und ich muss sagen, dass ich zu einem gewissen Grad ziemlich froh bin, wieder die Annehmlichkeiten einer in Teilen "westlichen" Stadt zu genießen...

    

                                                  

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