Wer in Afrika mit dem Bus reisen möchte, sollte auf jeden Fall eine Menge Zeit mitbringen. Zeit, die man in Afrika zu genüge zu haben scheint! Meine Abreise von Tamale verzögerte sich deshalb nur um 3 Stunden und auf den mehr als unbefahrbaren Straßen war ich dann bis spät abends unterwegs, um mein neues Ziel eine Cashew-Fabrik südlich von Sunyani zu erreichen. Wenn dann der Telefonempfang weg ist und der Fabrikbesitzer einen erst für den nächsten Tag erwartet wird das ganze Unterfangen erst richtig spannend. Nun sitze ich aber an meinem Schreibtisch umgeben von fleißigen Arbeitern, die der Cashewnuss so richtig zusetzten. Vom Dampfbad über das Schälen hin zum Pulen. Schon interessant was hier für eine Arbeit reingesteckt wird bis wir die Nüsse für schlappe 8 Euro bei REWE kaufen können. Das ein Arbeiter dafür nur 2 Euro am Tag verdient, fällt da leicht unter den Tisch. Trotzdem es macht Spaß hier meine Befragungen zu machen und zu versuchen die einzelnen Prozessschritte zu verstehen.
So wunderschön es hier in Afrika ist, die Armut und der Hunger Vieler ist doch ständig gegewärtig. Wenn man einmal abseits der touristischen Routen (und diese existieren noch nicht wirklich) unterwegs ist, so ist es bedrückend ganze Kinderscharen zu sehen, denen es wirklich an allem fehlt. In vielen Dörfern gibt es kaum sauberes Trinkwasser und an Schulen sollte man schon garnicht denken. Es ist traurig, dass ein Land mit so vielen Reichtümern und Ressourcen es nicht schafft seine Bevölkerung zu ernähren. Obwohl Ghana immer als sehr fortschritlich beurteilt wird, so sollte man nie vergessen, dass man doch immer in einem der ärmsten Länder der Welt unterwegs ist!
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